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Selbstfürsorge

Wie der Tod mich positiv beeinflusst hat

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Wer mich von DieCheckerin.de kennt und mir dort eine Weile folgt, der kennt „meine Geschichte“ sicherlich und kann gerne im übernächsten Absatz weiter lesen. Für alle, denen ich gänzlich „neu“ bin, folgt eine kurze Zusammenfassung.

Ich bin mein Leben lang nicht mit dem Tod in Berührung gekommen, bis 2013 mein Opa und 2014 mein Vater sehr plötzlich starben. Mein Opa erkrankte plötzlich an Krebs (Gehirntumor) und starb innerhalb von vier leidvollen Monaten, während mein Vater „einfach umkippte“. Aus dem Nichts heraus. Ich musste lernen mit dem Tod umzugehen. Mit etwas, vor dem ich schon immer panische Angst hatte (Hier könnt Ihr mehr dazu lesen: https://www.frau-achtsamkeit.de/mit-angst-panik-umgehen/). Auf Youtube habe ich bereits sehr ausführlich und emotional darüber gesprochen, wie ich mit dem Tod leben (muss). Das Video könnt Ihr Euch hier ansehen: https://youtu.be/n2POLa0fx0c


Ich möchte Euch heute erzählen, warum diese beiden Schicksalsschläge mich, trotz des bitterlichen Schmerzes und all der großen Scheiße, positiv beeinflusst haben und weiterhin positiv beeinflussen. Wenn geliebte Menschen nämlich von heute auf morgen verschwinden, egal ob absolut plötzlich oder durch einen kurzen aber elendigen Leidensweg, dann verändert das einen Menschen.

Man hat dabei immer die Wahl, ob man sich von dem Tod in ein riesiges schwarzes Loch ziehen lässt und untergeht oder ob man das schwarze Loch nutzt, um sich kurz darin zu suhlen und danach den Staub abzuklopfen und das Beste daraus zu machen. Ich habe mich für letzteren Weg entschieden. Bereits der Tod meines Opas hat mir bewusst gemacht, wie schnell das Leben vorbei sein kann aber erst der Tod meines Vaters hat mir die Augen geöffnet.

Ich habe gelernt, dass wir nur dieses eine Leben haben und dass ich mein Leben leben muss. Für mich war von einer auf die andere Sekunde klar, dass ich meine Zeit nicht mehr damit verschwenden werde, von Morgens bis Abends ein Leben zu führen, dass zwar von mir erwartet wird aber nicht meinen persönlichen Vorstellungen entspricht. Dass ich nie mehr die Arbeit oder sonst irgendwelche Pflichten vor wichtige Zeit mit Freunden, meiner Familie oder mir selbst stellen werde. Und ich hatte das dringende Bedürfnis, mein gesamtes Leben auf der Stelle umzukrempeln.

Mein Opa und mein Vater stehen seit ihrem Tod als „unsichtbare Antriebskraft“ in meinem Rücken. Erst mal klingt das absolut esoterisch, aber ich meine es absolut gar nicht so. Der Tod der beiden hat einfach dazu geführt, dass ich immer daran denke, was die beiden mir jetzt wohl raten oder von mir erwarten würden. Außerdem ziehe ich die Möglichkeit in Betracht, dass es eventuell doch irgendwie ein Leben nach dem Tod gibt und man sehen kann, was ich auf dieser Welt so treibe.

Der Gedanke daran, dass die beiden mitbekommen würden, wie ich hier auf dieser Welt meine Zeit sinnlos und trist verstreichen lasse, meine Träume an mir vorbei ziehen lasse und ein Leben lebe, das mir gar nicht gefällt. Wenn sie sehen könnten, dass ich morgens genervt zur Arbeit gehe und abends genervt nach Hause komme, mich nur noch auf die Couch setze, Chips und Schokolade fresse und danach ins Bett gehe. Das war für mich unerträglich und hat mir Kraft und Antrieb gegeben.

Den Mut, mein Leben zu verändern und es besser (oder zumindest anders) zu machen, als viele andere Menschen, aber auch den Antrieb, um mein Leben gesünder und fokussierter zu leben. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich gelernt, ausschließlich auf meine Bedürfnisse und mich zu achten. Auf das was mir gut tut, was ich mir wünsche, was ich plane und erreichen will.

Seit 2014 habe ich mein Leben Stück für Stück verändert. Ich habe mich von allen Menschen in meinem Leben getrennt, die ich nicht mag und/oder die mir nicht gut tun. Ich habe angefangen noch deutlicher zu sagen, was ich will und was nicht. Ich habe aufgehört zu Rauchen und angefangen Sport zu treiben. Ich ernähre mich zu einem Großteil vegetarisch. Ich arbeite in Teilzeit. Ich verwirkliche mich und meine Träume. Ich mache eine Therapie, um meine Ängste zu verstehen. Ich sage „Nein“ und versuche so gut es geht, nur noch das zu machen, was für mich gut ist und meine Zeit nicht sinnlos zu verschenken oder verstreichen zu lassen.

Im Gesamten hat der Tod dazu geführt, dass ich mich mit dem Leben UND mit dem Tod auseinandersetze. Sie haben mich stärker, mutiger, tiefsinniger, fröhlicher, achtsamer, intelligenter, gesünder und klarer gemacht.

Auch wenn ich gut und gerne darauf verzichtet hätte, meinen Vater und meinen Opa zu verlieren, so ist das, was daraus wachsen konnte oder was ich daraus machen konnte, unfassbar wertvoll für mein Leben und mich. Tatsächlich empfinde ich, trotz all dem Schmerz, eine tiefe Dankbarkeit und ich wurde einmal mehr darin bestärkt, dass einfach ALLES in diesem Leben einen Sinn hat. Und zu wissen, dass mein Opa und mein Vater vor stolz platzen, macht mich zum glücklichsten Menschen auf dieser Erde.


Wenn ich wüsste…

Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,
dass ich Dich einschlafen sehe,
würde ich Dich besser zudecken und zu Gott beten, er möge Deine Seele schützen.

Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,
dass ich Dich zur Türe rausgehen sehe,
würde ich Dich umarmen und küssen
und Dich für einen weiteren Kuss zurückrufen.

Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,
dass ich Deine Stimme höre, ich würde jede
Geste und jedes Wort auf Video aufzeichnen,
damit ich sie Tag für Tag wieder sehen könnte.

Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,
dass ich einen Moment innehalten kann,
um zu sagen „Ich liebe Dich“, anstatt davon auszugehen,
dass Du weißt, dass ich Dich liebe.

Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,
dass ich da sein kann, um den Tag mit Dir zu teilen,
weil ich sicher bin, dass es noch manchen Tag geben wird,
so dass ich diesen einen verstreichen lassen kann.

Es gibt sicherlich immer ein „Morgen“,
um ein „Versehen/Irrtum“ zu begehen
und wir erhalten immer eine 2. Chance,
um einfach alles in Ordnung zu bringen.

Es wird immer einen anderen Tag geben,
um zu sagen: „Ich liebe Dich“.
und es gibt sicher eine weitere Chance,
um zu sagen: „Kann ich etwas für Dich tun?“

Aber nur für den Fall, dass ich falsch liegen sollte
und es bleibt nur der heutige Tag,
möchte ich Dir sagen,
wie sehr ich Dich mag.

Und ich hoffe, dass wir nie vergessen:

Das „Morgen“ ist niemandem versprochen,
weder jung noch alt,
und heute könnte die letzte Chance sein,
die Du hast, um Deine Lieben fest zu halten.

Also, wenn Du auf Morgen wartest,
wieso tust Du’s nicht heute?
Falls das „Morgen“ niemals kommt,
wirst Du es bestimmt bereuen,
dass Du Dir keine Zeit genommen hast,
für ein Lächeln, eine Umarmung oder einen Kuss
und Du zu beschäftigt warst,
um jemandem etwas zuzugestehen,
was sich im Nachhinein
als sein letzter Wunsch herausstellt.

Halte Deine Lieben heute ganz fest
und flüstere ihnen ins Ohr,
sag‘ ihnen, wie sehr Du sie liebst.
und dass Du sie immer lieben wirst.

Nimm Dir die Zeit zu sagen
„Es tut mir leid“, „Bitte verzeih‘ mir“,
„Danke“ oder „Ist in Ordnung“.

Und wenn es kein „Morgen“ gibt,
musst Du den heutigen Tag nicht bereuen.

(Dr. H. Solomon in Gedenken an die Opfer des 11. September 2001)

3 Antworten auf „Wie der Tod mich positiv beeinflusst hat“

Der Glaube ist eine gute Antriebsfeder, egal an was man glaubt. Und wenn Du glaubst, dass Du Deinen Papa und Deinen Opa damit stolz machst, dann ist es genau das Richtige. Insbesondere weil Dir die Veränderungen gut tun. Weiter so!

Ich bewundere deine Stärke! Mir ist ähnliches passiert: nach und nach sind alle meine Großeltern schwer erkrankt und verstorben. Das war sehr traurig, allerdings hatten sie alle erfüllte Leben mit vielen Kinder, Enkel und sogar Urenkel. Sind verreist, haben ihre Rente genossen.
Dann ist Ende 2014 mein Papa auch einfach so ohne Vorwarnung aus dem Leben gerissen worden. Mein eigenes Leben hat sich somit auch schlagartig verändert. Neben allen Gefühlen die man so hat (Trauer, Sehnsucht, Liebe, Hilflosigkeit etc) ist bei mir die Enttäuschung am aller größten. Ich fühle mich vom Leben aufs Korn genommen. „Wieso ich? Wieso meine Familie? Werden wir für etwas bestraft?“.
Ja, ich bin in dieses von dir angesprochene schwarze Loch gefallen und schaffe es nicht (allein) heraus. Mein altes Leben gibt es nicht mehr und einen neuen Weg habe ich bis dato noch nicht gefunden. Häufig empfinde ich Neid auf die Leben anderer, allein schon wenn ich sehe, dass es bei ihnen „weitergeht“.

Du ziegst wirklich große Stärke, wenn du all dem auch positive Seiten abgewinnen kannst. Die Hoffnung diese Betrachtung zu finden habe ich zum Glück noch nicht aufgegeben (bin nun auch in Therapie, es dauert halt).

Danke, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst.

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