Keine Frage, Achtsamkeit und Entschleunigung liegen im Trend! Das liegt nicht zuletzt daran, dass Depressionen, BurnOut & Co. in unserer Gesellschaft endlich Beachtung finden und das Wohl jedes einzelnen wieder mehr in den Vordergrund rückt. Ich persönlich finde das gut!
Achtsamkeit meint im Grunde ja nicht mehr, als mit sich selbst und mit seiner Umwelt achtsamer umzugehen. Offener, neugieriger, bewusster und mit mehr Akzeptanz an das heran zu gehen, was man gerade in diesem Moment tut. Den Moment wahr zu nehmen und nicht bereits im Kopf schon drei Schritte weiter zu sein oder noch darüber nachzudenken, was uns vorgestern passiert ist.
Ich selbst habe gemerkt, dass ich eine absolut geringe Aufmerksamkeitsspanne habe und dass diese immer kleiner wird. Alles was ich tue, rauscht an mir vorbei und wird kaum noch bewusst wahr genommen. Der exzessive Umgang mit den neuen Medien über 15 Jahre hinweg hat die Unaufmerksamkeit begünstigt und außerdem dazu geführt, dass ich ständig etwas erwarte und ständig das Gefühl habe, etwas tun zu müssen.
Ein Foto posten, ein Video teilen, Likes überprüfen, mit den Lesern interagieren. Wenn in meinem Leben für ein paar Minuten Ruhe einkehrt, wenn in einem Film eine ruhige Sequenz läuft, wenn es in einem Gespräch eine Pause gibt, […] habe ich oft das Gefühl „weiter scrollen“ zu müssen. Ich werde nervös wenn nichts passiert, bin gelangweilt und habe automatisch das Gefühl, mein Handy zur Hand nehmen zu müssen, um nach „Action“ zu suchen.
Dass sich all diese Gefühle, die Unaufmerksamkeit und die etwas verschwommene „Interaktionsrate“ meines Lebens, nicht einfach mal eben so abstellen lassen, hat mich schockiert. Ständig sitze ich da und warte darauf, dass etwas passiert. Aber ich kann das ändern!
Unser Kopf produziert innerhalb von Millisekunden neue Gedanken und konfrontiert uns mit Plänen, Gefühlen und Erinnerungen. Manches davon ist nützlich, vieles ist absolut unnützlich. Sie alle haben aber eins gemeinsam: wir können sie nicht einfach so stoppen, maximal herunter fahren.
Was wir aber können ist an uns arbeiten. Und genau für diese Arbeit braucht es die neumodische Achtsamkeit 😉 Zumindest kann sie uns dabei helfen! Helfen, all das, was in uns vorgeht, besser verstehen zu können. Helfen, all das, was wir tun, bewusster zu erleben. Und helfen, gerade auf lange Sicht, unser leben bewusster zu leben und zu erleben.
Wir können lernen, unsere Gedanken wie Wolken am Himmel zu beobachten und ziehen zu lassen. Zur Kenntnis zu nehmen, ohne sie zu bewerten oder sie ändern zu wollen. Wir können lernen, dass unsere Gedanken nicht zwingend auch zu unserer eigenen Wahrheit oder zur Realität werden müssen. Wir können lernen, alles klarer zu sehen und klarer zu erleben. Wir können lernen, wieder die kleinen Dinge des Lebens zu sehen, statt nur das große Ganze.
Und so kann etwas mehr Achtsamkeit im Leben sich auch positiv auf unser Selbstbild, auf unsere Ängste, aber auch auf z.B. Depressionen auswirken und unser Leben nachhaltig positiv beeinflussen. Der Gedanken hinter der Achtsamkeit ist übrigens gar nicht neu. Achtsamkeit spielt z.B. auch im Ayurveda eine große Rolle und das bereits schon deutlich vor unserer Zeit.
Eine Antwort auf „Wofür braucht es diese neumodische Achtsamkeit eigentlich?“
[…] wir von Achtsamkeit sprechen, dann geht es hauptsächlich um Yogaübungen , Meditation oder Tipps & Tricks wie […]