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Die Geschichte des spirituellen Räucherns

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Die Geschichte des spirituellen Räucherns basiert auf jahrhundertealten Bräuchen zur Verehrung Heiliger, Besänftigung der Götter und als Begleitung verschiedenster Rituale. Früher wie heute soll das Räuchern zudem Luft, Körper und Geist reinigen und für mehr Entspannung sorgen.

Paläontologische Forschungen zeigen, dass Räucherrituale bereits zwischen 90.000 v. Chr. und 35.000 v. Chr. eine Rolle spielten. Die wohl berühmteste Räuchermischung und gleichzeitig früheste Erwähnung einer spirituellen Räucherung findet sich 3000 – 2600 v. Chr. in der 11. Tafel des Gilgamesch Epos:

Sieben und abermals sieben Räuchergefäße stellte ich hin,
In ihre Schalen schüttete ich Süßrohr, Zedernholz und Myrte.
Die Götter rochen den Duft,
Die Götter rochen den wohlgefälligen Duft,

https://www.lyrik.ch/lyrik/spur1/gilgame/gilgam11.htm

Nicht nur im Epos werden Botschaften „per fumum“ (lat. für „durch den Rauch“) also mit den aufsteigenden Rauchschwaden verbrannter Kräuter und Harze als „Fürbitten zum Himmel“ geschickt. Das Räuchern sollte Erde und Himmel verbinden (also auch Menschen & Götter) und nicht nur die aufgebrachten Gemüter der Götter dank wohliger Düfte besänftigen.

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Das Räuchern gilt als Wurzel der heutigen Aromatherapie und des Parfums (übrigens auch hier die Wortherkunft: lat. „per fumum“ = „durch den Rauch“). Tatsächlich sagt man, dass der Duft von Weihrauch später in den Kirchen vor allem den Zweck erfüllen sollte, die dank mangelnder Hygiene entstehenden Körpergerüche zu übertünchen.

Räuchern gehörte zum Alltag

Auch das Ausräuchern von Ställen (vorwiegend zur Abtötung von Bakterien) und Wohnhäusern bei Übergängen (z.B. Geburt, Tod, erste Menstruation, Hochzeit) und Krankheiten war alltäglich. In vielen Veröffentlichungen wird zudem davon ausgegangen, dass Räucherwerk auch bei der Bestattung von Königen eine große Rolle spielte. In diesem Zusammenhang wird häufig das Begräbnis des Königs Herodes genannt (vgl. dazu z.B. diesen Artikel).

Hier teile ich persönlich allerdings eher die Ausführungen von Wolfgang Zwickel in seiner Veröffentlichung „Über das angebliche Verbrennen von Räucherwerk bei der Bestattung eines Königs„. Darin führt er aus, weshalb er davon ausgeht, dass die bei Beerdigungen genutzten Kräuter und Gewürze zur „Polsterung“ der letzten Ruhestätte des Verstorbenen dienten. Ich halte diese Deutung der überlieferten Texte für schlüssiger.

Spirituelle Verbindung

Bevor sich das Christentum als vorherrschende Religion ausbreitete, war das Räuchern insbesondere bei nordischen Völkern weit verbreitet. Heilende, Sehende und Zaubernde nutzten Symbolik und spirituelle Kraft des Räucherwerks für ihre Zwecke. Man ging davon aus, dass das Verbrennen bestimmter Pflanzen Transformationsprozesse anstoßen und das Bewusstsein erweitern könne. So sollte es möglich werden, sich durch das Räuchern mit der Kraft und dem Wissen der Pflanze sowie wie mit „höheren Mächten“ zu verbinden.

Das Gold des Nordens, Weihrauch & Kyphi

Das rituelle Räuchern bekam in Ägypten den Namen „Kyphi. Der Duft des Kyphi ist wunderherrlich warm und orientalisch.

In nordischen Ländern wurde alles verwendet, das man in der Natur finden konnte. Also nicht nur Blüten, Blätter oder Baumharz, sondern auch Wurzeln und Rinden. Verbreitet war auch das Verbrennen des „Gold des Nordens“ in Form von Bernstein.

Am häufigsten Verwendung findet jedoch bis heute kulturübergreifend Weihrauch. Sowohl der spezielle Duft, als auch der dichte Rauch des Weihrauchs und seine desinfizierende, entzündungshemmende Wirkung machen ihn nicht nur bei Ritualen besonders beliebt.

Wo wird wie geräuchert

Insgesamt sind je nach Kultur ganz unterschiedliche Arten der Räucherungen und des Räucherwerks verbreitet. Das sanfte Verdampfen von Kräutern auf einer Metallplatte, die auf (mit Asche oder Holzspänen bedeckten) glühenden Kohlen liegt oder über offenem Feuer steht, ist besonders in der asiatischen Kultur verbreitet.

In Indien sind vor allem „Agarbathi/Agarbatti“ (Gebetsstäbchen / Räucherstäbchen) weit verbreitet. Die Bezeichnung stammt von „Agar“ = Agarbaum / Adlerholzbaum, dem seltensten und teuersten Holz der Welt ab, das gleichzeitig zum ursprünglichsten indischen Räucherwerk zählt.

Nicht nur im alten Ägypten räucherte man darüber hinaus mit Räucherpfannen oder Öllampen. Auch das Räuchern in Räucheröfen oder Räucherschalen auf glühender Kohle war und ist weit verbreitet.

Erfahre in diesem Artikel mehr zu spirituellen Räucherarten und ihren Vor- und Nachteilen:

Das Räuchern und die Rauhnächte

Die Rauhnächte wurden früher traditionell genutzt, um Haus, Hof und Ställe auszuräuchern und so die Gefahr von Krankheiten zu minimieren. Der Ursprung der Rauhnächte findet sich jedoch in der keltischen Mythologie. Sie gelten als besondere und magische Zeit, um die sich viele Legenden und Mythen ranken. Rituale und Bräuche sind eng mit den Rauhnächten verbunden. Das Räuchern in den Rauhnächten spielt auch heute noch eine besondere symbolische Rolle.

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Quellen:
– Franz X. J. Huber, Anja Schmidt: „Weihrauch, Styrax, Sandelholz„*, O.W. Barth, 1999
– Franz X. J. Huber, Anja Schmidt: „Das große Buch vom Räuchern„*, Schirner Verlag, 2021
– Alain Corbin: „Pesthauch und Blütenduft. Eine Geschichte des Geruchs„*, Wagenbach K. Neuauflage, 2005
– Michael Pfeifer: „Der Weihrauch: Geschichte, Bedeutung, Verwendung„*, Verlag Friedrich Pustet, 2018
– Joachim Kügler, Ulrike Bechmann, Peter Wünsche: „Die Macht der Nase: Zur religiösen Bedeutung des Duftes„*, Stuttgarter Bibelstudien, 2000
– Susanne Fischer-Rizzi, „Botschaft an den Himmel. Anwendung, Wirkung und Geschichten von duftendem Räucherwerk„*; AT Verlag, 2001
– Dieter Martinetz, Karlheinz Lohs, Jörg Janzen: „Weihrauch und Myrrhe. Kostbarkeiten der Vergangenheit im Licht der Gegenwart„*, Akademie Verlag Berlin, 1989

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